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Zurück in Litauen Oktober 2016

Vilnius erwartet uns mit strahlendem Sonnenschein. Wir sind bestens gelaunt, unternehmen eine Touristen Tour nach Trakai mit seinem berühmten Wasserschloss und eine Stadtrundfahrt in Vilnius. Eigentlich sind wir beide nicht so sehr die Städteretrip-Touristen, aber Vilnius hat uns auf Anhieb beeindruckt! Es hat eine enorme geschichtliche Vergangenheit, uralte Kirchen und Häuser welche beinahe in sich zusammenfallen, dann wieder wunderbar renovierte Viertel und auch einen super modernen Businessdistrict mit Hochhäuser aus Glas.

 

Bis heute lieben wir die Atmosphäre von Vilnius und stellen fest, wie schnell sich diese Stadt wandelt und entwickelt.

 

Als wir uns Gedanken gemacht haben, wovon wir in Litauen leben könnten, hatten wir viele Ideen. Jedoch brennt unser Herz nach wie vor dafür, Gastgeber zu sein. Seit 2013 Betreiben wir in unserem Haus in der Schweiz bereits ein Bed and Breakfast und haben immer sehr gute Erfahrungen mit Menschen aus allen Ecken der Welt gemacht. Der Mehraufwand empfinden wir nie als Last. Wenn das Haus voll mit Menschen ist, beflügelt uns das. Dass es also ein Gästehaus direkt am See sein soll, war uns sofort klar! 

 

Da uns besonders die Gegend von Molėtai in guter Erinnerung ist, suchen wir im Internet vor allem dort nach Grundstücken am See. So kamen wir mit einem Makler in Kontakt, welchen wir hier treffen sollen und der uns alle Grundstücke zeigen wird die wir vorselektioniert haben. 

Molėtai ist der Ort, wo wir unsere erste Nacht in Litauen verbracht haben. Wir haben wieder im "Luokesų Dvaras" gebucht und fühlen uns sofort vertraut. Am nächsten Morgen beim Frühstück kommen wir mit Eigentümer Donatas ins Gespräch. Er erzählt uns, dass das Hotelbusiness sehr lukrativ sei. Wenn wir wollen, verkaufe er uns sein Hotel. Er sei für 2017 bereits zu 80% ausgebucht. Sogar Touristen aus der 40 km entfernten Region Anykščiai kommen zu ihm übernachten, da es dort zu wenig Hotelzimmer habe.

Aha, interessant... Jedoch haben wir eine ziemlich genaue Vorstellung, was wir möchten und wollen selber etwas auf die Beine stellen.

Unser Makler den wir heute treffen werden, hat uns im Vorfeld noch ein weiteres Grundstück in der Gegend von Anykščiai vorgeschlagen und meinte, dass das etwas für uns sein könnte. Aber zuerst waren wir daran nicht interessiert, weil es irgendwie zu sehr in der "Pampa" ist, wie uns schien. Aus diesem Grunde haben wir das beinahe schon von der Liste gestrichen, im letzten Moment jedoch trotzdem für die Besichtigung zugesagt. "Wir haben ja Zeit und so sehen wir noch eine andere Gegend von Litauen"...

 

Im Geländewagen des Maklers geht es los, auf Grundstückbesichtigung. Wir fühlen uns eher auf einer "Grundstück Safari", denn es geht durch Sumpf und über Stock und Stein! Nachdem wir die ersten drei Grundstücke gesehen haben, sind wir ernüchtert. Nichts dabei für uns... Zuletzt fahren wir zum Grundstück in der Nähe von Anykščiai. Wieder geht es das letzte Stück des Weges über holprige, naturbelassene Wege, bis wir schliesslich in einer kleinen Waldlichtung auf einem Hügel anhalten. Es ist eine 9 Hektar grosse Halbinsel. Uns bleibt die Spuke weg! Ist es wirklich möglich, dass man hier etwas aufbauen kann? Das scheint nicht real zu sein!

 

Am nächsten Tag fahren wir nochmals alleine dorthin. Wir nehmen uns Zeit und lasen die Atmosphäre und die Schönheit auf uns wirken. DAS IST ES! GENAU DIESEN FLECKEN ERDE SOLL ES SEIN! Vor unseren Inneren Augen sehen wir schon, wie alles werden könnte, was man alles machen könnte, wie es sich anfühlt, hier zu leben...

 

Doch wir ahnten damals noch nicht, welche "Twists und Turns" wir nehmen müssen, bis wir schliesslich unser tatsächliches Grundstück finden werden...

 

Vor dem Heimflug nach Zürich haben wir noch etwas Zeit und beschliessen, das Schweizer Konsulat aufzusuchen. Es befindet sich in einem der hohen Glashäusern im obersten Stock,  im bereits erwähnten Business District von Vilnius. Spontan beschliessen wir, einfach hinein zu gehen. Als wir aus dem Lift steigen, stehen wir direkt vor dem Empfang, wo sofort eine freundliche Dame aufspringt um nachzuschauen, ob der Konsul Zeit hat für uns. Und tatsächlich sitzen wir Minuten später dem Konsul Bruno Kaspar am ovalen Tisch seines Sitzungszimmers gegenüber und erzählen ihm unsere Geschichte.

 

Wir können nicht genau erahnen, was in seinem Kopf vorgeht. Jedoch spricht er uns Mut zu, diesen Weg weiter zu gehen und dass es in Litauen durchaus Potential gibt. Er stellt uns seine Frau Daiva vor, die eine Beratungsfirma hat und bereit ist, uns weiterzuhelfen in unserem Vorhaben.

 

Fast übermütig machen wir uns auf den Weg zum Flughafen - wir können es gar noch nicht fassen, wie schnell jetzt alles geht. 

 

WIR HABEN EIN GRUNDSTÜCK GEFUNDEN!